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Was bedeutet interdisziplinäre Therapie bei Stottern, Mutismus, ADHS und Lese- Rechtschreibstörung?

Grundgedanke

 

Meine Praxis für Logopädie / Sprachtherapie in Bergisch Gladbach sowie die Praxis für Systemische Beratung und Familientherapie Schwermer verfolgt die Idee, Kinder und Jugendliche mit sprachlich-kommunikativen und psychischen Störungen mit einem interdisziplinären Ansatz zu behandeln. Mein Spezialgebiet ist die Behandlung von Stottern, Poltern und Mutismus sowie ADHS und LRS. Bei diesen Störungsbildern handelt es sich um sehr komplexe Beeinträchtigungen, bei denen oft psychische und sprachliche Bereiche parallel betroffen sind.[1]

 

 

Bei Stottern, Mutismus, ADHS & LRS arbeite ich interdisziplinär

 

Prävalenz

In Deutschland stottern rund 800.000 Menschen, ein Prozent der Gesamtbevölkerung. 5% aller Kinder und Jugendlichen sind zumindest zeitweise von dieser Sprechbehinderung betroffen, von diesen sprechen insgesamt 4/5 in der Pubertät wieder flüssiger.[2]

Katz-Bernstein spricht bei Mutismus von einer Auftretenshäufigkeit zwischen 0,1% und 0,7%.[3]

Auf die Bevölkerungszahlen im Raum Köln (ca. 520.000 Kinder und Jugendliche)[4]  gerechnet, ergibt sich somit, dass ca. 8.666 Kinder und Jugendliche stottern (26.000 Kinder und Jugendliche stottern zeitweise) und zwischen 520 bis 3.640 an Mutismus leiden.

 

Die Kombination von Sprachtherapie, Psychotherapie und Familientherapie 
für Kinder und Jugendliche

 

Die AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.) -Richtlinien formulieren: „Der ausschließliche Einsatz psychodynamischer, nondirektiv spieltherapeutischer oder systemischer Verfahren sollte mit Zurückhaltung betrachtet werden. Ausschließlich logopädische-sprachtherapeutische Behandlung ist unzureichend.“[5] Statt dessen wird ein „multimodales Therapiekonzept“[6] gefordert. „das aus [vielen] Therapieelementen individuell zu erstellen ist, [z.B.] Desensibilisierungstechniken, Umstrukturierung von Kommunikations- und Interaktionsstrategien und systematischer Abbau sozialer Ängste.“[7]

Deshalb bieten wir neben der Planung und Durchführung „herkömmlicher“ sprach- und psychotherapeutischer Einzeltherapien interdisziplinäre Therapien. Das spezifisch Neue an dem Konzept ist:

 

 

 

 

 

 

Interdisziplinäre diagnostische Erstgespräche und Therapieplanung

Möglichkeiten:

 

  • schneller und niedrigschwelliger Zugang für Kinderärzte, pädagogische Einrichtungen, Schulen und Eltern

  • umfassende Diagnostik, falls notwendig z.B. Möglichkeit zur Abklärung von Angststörungen

  • Vermeiden von Zeitverlust und dem damit einhergehenden Risiko der Chronifizierung der Störung(en)

  • Unmittelbares Vorliegen von Untersuchungsergebnissen, Redundanzen werden vermieden

  • optimale Versorgung mit individuellem Förderschwerpunkt

  • Angebot mehrerer Therapiemodalitäten (Einzel- und Gruppentherapien, ambulante Intensivtherapien, Elternarbeit, Elternselbsthilfe)

  • Möglichkeit der Früherkennung von Risikofaktoren mit dem Ziel der Prävention von Sprachstörungen, psychischen Auffälligkeiten und deren chronischem Verlauf und somit Verringerung des Risikos der Entstehung einer Behinderung. „Fachleute sind sich einig, dass eine Stottertherapie umso aussichtsreicher ist, je früher eine qualifizierte Behandlung erfolgt.“[8] „Stottern ist beeinflussbar und veränderbar. Dabei ist bei Kindern eine Frühbehandlung anzustreben.“[9]

 

 

 

Kollegiale Fallsupervision 

Möglichkeiten:

 

  • Abstimmung der Therapieinhalte

  • „Kontinuierliche Reflexion und Überprüfung des Handelns“[16] als Qualitätskriterium für den Stottertherapeuten

 

 

Interdisziplinäre Beratung und Elternarbeit

Therapiebegleitende Elternarbeit

 

Möglichkeiten:

 

  • Einbindung der Familie und wichtiger Bezugspersonen

  • Steigerung des Therapieerfolgs und Aufrechterhaltung von Therapieerfolgen

  • Reduktion der Therapiedauer

  • Entlastung der Familie und der Bezugspersonen

  • Prävention von Risikofaktoren

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Eckpunkte der Kooperation

Das Konzept orientiert sich an dem berufsrechtlichen Rahmen, nicht zuletzt auch den von der Bundesärztekammer zugrundegelegten Eckpunkten für eine medizinische Kooperation[17] sowie an der von der Psychotherapeutenkammer verlangten Transparenz für den Patienten. So wird durch das Konzept insbesondere gewährleistet:

 

  • Verantwortungsbereiche der Partner gegenüber den Patienten bleiben getrennt

  • Schutz-Niveau des Patienten-Therapeuten-Verhältnisses ist gegeben

  •  persönliche Leistungserbringung

  • Transparenz über die Form der Berufsausübung und Kooperation

  • Sicherstellung der Nicht-Beeinträchtigung der beruflichen Belange und der Achtung der Berufsordnung

 

 

 

 

 

Quellen:

 

[1] Vgl. Anne Wichtmann, Mutismus im System – System im Mutismus, in: Forum Logopädie Heft 1 (25) Jan. 2011

[2] BVSS, Flyer „Was Sie schon immer über Stottern wissen wollten“, 2013

[3] Vgl. Nitza Katz-Bernstein, Selektiver Mutismus bei Kindern, 2007

[4]www.it.nrw.de

[5] Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften (AWFM), Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Elektiver Mutismus, 2006

[6] AWFM Leitlinie Stottern

[7] AWFM Leitlinie Stottern und Mutismus

[8] BVSS, Flyer „Was Sie schon immer über Stottern wissen wollten“, 2013

[9] AWFM Leitlinie Stottern

[10] Vgl. http://www.stotterintensivtherapie.de

[11] www,heilmittelkatalog.de/logo

[12] www.aok-gesundheitspartner.de

[13] www.heilmittelkatalog.de/logo

[14] dbl-Kriterien für die Qualität und Transparenz in der Stottertherapie, in: Forum Logopädie, Heft 3, 2008

[15] AWFM Leitlinie Stottern

[16] dbl-Kriterien für die Qualität und Transparenz in der Stottertherapie, in: Forum Logopädie, Heft 3, 2008

[17] Bundesärztekammer, Niederlassung und berufliche Kooperation, in: www.baek.de, 2013

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